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Freitag´Spät: Schwefelige Säure trifft Bier! #2 von 100

07.08.2020

Das erste Mal das ich die „schwefelige Säure traf“ war vor fast 40 Jahren am ersten Tag meiner Industrie-Ausbildung zum Brauer und Mälzer, ich traf diesen kleinen, feinen pH-Wert Absenker und Enzymoptimierer in Form eines 800l IPC´s, welcher von mir als erste Amtshandlung meiner, sagen wir mal grenzwertigen,„Reinheits-Ver- oder-Gebotler-Ausbildung“ in einem damals hochinnovativen Brauerei-Industrieunternehmen an die Dosierleitung angeschlossen wurde.

Okay, ich gebe es zu: am gleichen Tag traf ich auch Säckeweise auf die Kollegen „Calcium-Chlorid, Aktivkohle und PVPP“, ist aber ein anderes Thema. Die schwefelige Säure wiederum traf einen Meter nachdem Sie in die Einmaisch-Wasserleitung dosiert wurde auf das Malzschrot. Kein Problem, ist Wasseraufbereitung teilte mir mein „Pumpauf“ lachend mit, einen Meter später, dann wär es strafbar, nun ja, Schwefel und seine Säure die Erste.

Die schwefelige Säure begegnete mir als Hauptsamts-Mälzer natürlich auch weiterhin. „Ich“ habe in meinen Jahren als beauftragter Betriebsleiter, Werkleiter, Technischer Leiter von Mälzereien geschätzt so um die 1000 Tonnen elementaren Schwefel zur NO-X Reduzierung und pH-Absenkung, im Auftrag meiner geschäftsführenden Gesellschafter als Arbeitnehmer„verheizen“ lassen. Eine Million Kilo ist ein Haufen Zeugs, ein ganzes Binnenschiff voll, wenn man sich vorstellt wie ja der saure Regen entsteht, kann man nur froh sein das ein Teil im Darrmalz verbleibt und ein Teil im KWT-Kondenswasser, sofern halt was kondensiert bei 30°C-Aussentemperatur im Sommer.

Viele Mälzer trinken sich, mit einem dann pH-optimierten-NDMA-kontrollierten-Bier, die Welt und den sauren Regen schön und träumen sich einfach, dass S0-2 bliebe im Malz, wo Sie es aber wiederum auch nicht haben wollen, die Reinheits-Mälzer gem. Ludwigs-Auslandsvorlesung, nun ja, Schwefel und Zugenäht, die Zweite.

Alles aber halb so wild, gaaanz früher hat man Koks, Kohle und Öl verfeuert, mit einem irren Haufen Schwefel drin und kanzerogene aromatische Kohlenwasserstoffe gab es noch als Gratisdreingabe zum Malz dazu.

Ach ja, und bei rd. 2 Millionen Tonnen Malzproduktion in Deutschland pro Jahr, werden im Jahr 2020 auch wieder zwischen fünfhunderttausend und 1 Million Kilo elementarer, lebensmittel-technischer Schwefel verfeuert.

Na, dann Prost, iss ja schon Freitag-Spät! Ich mein ja bloß

Die Meinungs-Kolumne zum Freitag-Feierabend-Bier!

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