Das Institut stellt fest, dass sich neue Probleme bei Getreidesorten ergeben, die auf Kurzwüchsigkeit, also geringere Halmhöhe gezüchtet wurden. Bisher war die Ansicht, dass eine erhöhte Konzentration von Kohlendioxid in der Atmösphäre , bedingt und messbar durch den globalen Klimawandel das Wachstum der Pflanzen fördert. (Der Gehalt an CO2 ist seit 1960 um 25% gestiegen).
Nach der Studie wirkt sich aber speziell bei hierauf gezüchteten Kurzhalmsorten dieser Anstieg negativ auf den Ertrag aus. Im genetischen Mechanismus der Zwergenwüchsigkeit fehlt ein Enzym das zur Herstellung des Wachstumshormons Giberellinsäure benötigt wird.
In diesen Pflanzen werden bei normaler CO2 Konzentration Stickstoff, Aminosäuren und Proteine in den Zellen angereichert. Bei erhöhtem CO2 Gehalt produzieren die Pflanzen mehr Enzyme für die Photosynthese und anorganische Stickstoffaufnahme, aber weniger zur Synthese organischer Säuren.
Das bedeutet, ein weiterer Antieg der CO2 in der Atmosphäre könnte den Züchtungserfolg der Kurzhalmsorten Schritt für Schritt zunichte machen.
Das Thema sollte auch für den Bereich Braugerste ernstgenommen und weiter beobachtet werden. Speziell die Züchter sollten sich mit der Wechselwirkung zwischen züchterisch wichtigen Genveränderungen und den sich weiter verändernten Umweltbedingungen intensiv beschäftigen.